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Koba Harz informiert

Pressemitteilung KoBa Harz

 

Immer noch zahlreiche Ausbildungsstellen im Landkreis unbesetzt

 

 

Die Entwicklung der letzten Jahre setzt sich auch in 2019 fort: immer mehr Betriebe finden keine geeigneten Kandidaten für ihre Ausbildungsstellen. Auch im Landkreis Harz konnten deshalb zahlreiche Stellen zum Beginn des Ausbildungsjahres noch nicht mit einem passenden jungen Menschen besetzt werden - die Zahl ist so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr.

 

Das hat mehrere Gründe: Zum einen das eigene Anspruchsdenken - viele bewerben sich nur auf die Traumstelle, haben dabei keine Alternative in der Hinterhand. Oder sie sind nicht bereit, z. B. mit 16 oder 17 Jahren aus ihrem Heimatort weg zu ziehen. Aber auch der Nachwuchsmangel: In Ostdeutschland hat sich die Zahl der Schulabgänger binnen weniger Jahre halbiert und viele Betriebe finden keine geeigneten Berufsanfänger, mitunter bekommen sie keine einzige Bewerbung.

 

Im Bereich SGB II ist es sogar noch komplizierter: in den letzten Jahren hat dort die Anzahl der Jugendlichen mit multiplen Problemlagen stark zugenommen. Dazu zählen beispielsweise das abnehmende Bildungsniveau, die mangelnde Perspektivlosigkeit und Motivation, die geringen erzieherischen Ressourcen der Eltern und fehlende vorgelebte Strukturen. Viele Jugendliche benötigen zudem einen sehr langen Zeitraum, um nach der Beendigung der Schule den Weg in eine Ausbildung zu finden bzw. diese auch erfolgreich zu beenden.

 

Um dem damit einhergehenden erhöhten Unterstützungsbedarf der jungen Menschen nun verstärkt Rechnung zu tragen, hat die KoBa Harz seit Anfang 2019 die Ausbildungsplatzvermittlung in ihren Aufgabenbereich zurückgeführt. Bis Ende 2018 war diese Aufgabe der KoBa Harz auf die Agentur für Arbeit Halberstadt übertragen. 

 

 „Ein Vorteil hier im Landkreis Harz ist, dass wir bereits auf ein bestehendes Netzwerk zurückgreifen können“, so Anita Denecke, Fachbereichsleiterin Aktive Leistungen der KoBa Harz. „Ein wichtiger Netzwerkpartner ist die Agentur für Arbeit, die die jungen Menschen in Fragen der Berufsberatung, Berufsorientierung und Vermittlung betreut.“ „Die Berufsberatung ist einmal monatlich in den Regionalstellen der KoBa Harz in Wernigerode und Quedlinburg vor Ort, um die jungen Menschen zu beraten und gemeinsam zu betreuen. In der Hauptagentur Halberstadt ist aufgrund der räumlichen Nähe von KoBa und Agentur für Arbeit jederzeit der direkte persönliche Kontakt gegeben“, ergänzt Agenturchefin Heike Schittko.

„Ziel soll es sein, durch die enge Arbeit am und mit dem Kunden diesen intensiv bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz zu unterstützen und mögliche Hemmnisse auf dem Weg zur Ausbildung abzubauen. Im Ergebnis soll der Anteil der Jugendlichen, die über keinen Berufsabschluss verfügen, nachhaltig reduziert werden. Zudem müssen junge Erwachsene, denen es in den letzten Jahren aus verschiedensten Gründen nicht gelungen ist, eine Ausbildung zu finden bzw. erfolgreich zu beenden, neu motiviert und unterstützt werden. Denn langfristig führt der Weg in eine dauerhafte Integration am Arbeitsmarkt nur über eine abgeschlossene Berufsausbildung.“

 

Auch im Förderprogramm „Regionales Übergangsmanagement (RÜMSA)“ bilden die KoBa Harz und die Agentur für Arbeit Halberstadt gemeinsam mit dem Jugendamt vom Landkreis Harz das „Bündnis Schule > Beruf Landkreis Harz“. Dabei arbeiten alle drei Bündnispartner in mehreren Fachgruppen zusammen und stimmen sich bei Projekten und Förderungen ab. „Wir sind immer daran interessiert, unser Netzwerk weiter auszubauen und neben den bereits mitarbeitenden Partnern auch neue Akteure zu finden. Unser gemeinsames Ziel ist es, dass kein Jugendlicher für die Region verloren geht“, erklären Schittko und Denecke weiterhin.

 

Im Rahmen der RÜMSA-Fach- bzw. Arbeitsgruppen entstand der Wunsch einer engeren basisnahen Zusammenarbeit, um rechtzeitig die individuellen Bedarfe für und mit den jungen Menschen zu erarbeiten und dadurch nahtlose Übergänge in das Berufsleben zu schaffen. Vorstellbar als weitere Akteure sind u. a. die Migrationsberatung, KombI Harz, JustiQ, die Schulsozialarbeiter und örtliche Jugendhilfeeinrichtungen. Einige haben bereits ihre Mitarbeit zugesagt.

 

Die Ausbildungsvermittlung der KoBa Harz

 

Wer sind wir?

 

Wir sind 3 Fallmanager-Ausbildung und 3 Integrationscoaches und stehen Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis zum Alter von 36 Jahren in allen persönlichen und beruflichen Fragen aktiv zur Seite, um eine dauerhafte Eingliederung in das Berufsleben zu ermöglichen. Administrativ unterstützt werden wir durch eine Assistentin.

 

Was machen wir?

 

  • Vermittlung in Ausbildung
  • Vorbereitung, Training und Begleitung zu Gesprächen in Unternehmen
  • Organisation von Maßnahmen beim Arbeitgeber (z. B. Einstiegsqualifizierung)
  • Weiterführende Angebote und Beratung nach Ausbildungsbeginn, Begleitung und Unterstützung bei Behördenwegen und Beantragung von Leistungen wie BAB, BAföG
  • Frühzeitig handeln bei drohendem Ausbildungs-/Studienabbruch
  • Schulabgängern ohne Schulabschluss Wege aufzeigen, um einen Schulabschluss zu erlangen
  • Alternativangebote finden, falls es nicht direkt mit der Ausbildung klappt

 

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Stadt Falkenstein/Harz
Do, 29. August 2019

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